Freihandelsabkommen ist eine Chance für Deutschland
Zu einer Diskussion über die Vor- und Nachteile des Freihandelsabkommens TTIP lud am vergangenen Mittwoch der CDU-Kreisvorstand in Schwerin ein. Gut 50 Befürworter und Gegner des geplanten Abkommens folgten der Einladung in das Schleswig-Holstein-Haus. „Wir merken immer wieder, wie das Thema die Menschen umtreibt“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete, Diedrich Monstadt, der an diesem Abend über den Sachstand der bisherigen Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Amerika berichtete. In einem Freihandelsabkommen sieht Monstadt eine große Chance für Deutschland. Viele Dinge, die in den letzten Monaten vor allen von Gegnern des Abkommens in Umlauf gebracht wurden, hielten einer Prüfung nicht stand.
Richtig sei, so der Bundestagsabgeordnete, dass freier Handel Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze sichert. Dies gilt im besonderen Maße für ein Land wie Deutschland, da wir unseren Wohlstand zu großen Teilen einem starken Exportsektor verdanken. Fakt sei darüber hinaus auch, dass es keine Absenkungen der Verbraucherstandards geben wird. Dafür sorgen sowohl unsere Bundesregierung als auch die Verantwortlichen in der Europäischen Kommission. Selbstkritisch räumte Monstadt ein, dass der Start in die Verhandlungen unglücklich verlaufen sei. Insbesondere der Vorwurf der „Geheimverhandlungen“ hinter verschlossenen Türen hätte Skepsis und Misstrauen genährt. Darauf habe die Europäische Kommission nun reagiert und Protokolle zum momentanen Verhandlungsstand veröffentlicht. „Als Bundestagsabgeordneter fühle ich mich daher gut informiert“, machte Dietrich Monstadt deutlich.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin GmbH, Dr. Josef Wolf, der sich vor allem aus kommunaler Sicht mit dem geplanten Abkommen auseinandersetzte, sah in einem Transatlantischen Freihandelsabkommen auch mehr Chancen als Risiken. Im Hinblick auf die immer wieder geäußerte Angst, dass US-Unternehmen die Kommunen „aufkaufen“ könnten, riet der Chef der Stadtwerke zu mehr Gelassenheit. „Auch US-Unternehmen kochen nur mit Wasser“, sagte Wolf, der beruflich immer wieder mit Unternehmen aus den USA zu tun hat.
In der sich anschließenden Diskussion entspann sich eine lebhafte Debatte die zeigte, dass sehr viel Halbwissen im Umlauf ist, das die Menschen aufschreckt. Die CDU-Kreisvorsitzende, Dorin Müthel-Brenncke, freute sich daher darüber, dass an diesem Abend eine sachliche Diskussion möglich war und auch mit manchen Vorurteilen aufgeräumt werden konnte.